Der Kampf mit Waffen hat auf Okinawa eine lange Tradition. Typisch ist auch, dass die waffenlosen Kampfechniken sich immer synchron der Kampftechniken mit Waffen entwickelten, wie die zwei Räder an der gleichen Achse eines Wagens.
Das RYÛKYÛ KOBUDÔ, wie wir es heute kennen und üben, lässt sich bis zu SAKUGAWA TÔDI (05.03.1733-07.07.1815) zurückverfolgen, dem Urvater des TÔDE (dem heutigen KARATE), der auch BUKI-JUTSU (Kampftechniken mit Waffen) übte. RYÛKYÛ KOBUDÔ wurde in der Folge durch viele Meister bis zum heutigen Tag weitergegeben.
Durch den KOBU-JUTSU Meister YABIKU MODEN (1878-1941) wurde vermutlich 1911 der „RYÛKYÛ KOBU-JUTSU KENKYU KAI“ gegründet.
1955 erschuf TAIRA SHINKEN (12.06.1897-03.09.1970) daraus den „RYÛKYÛ KOBUDÔ HOZON SHINKÔ KAI“ (übersetzt etwa „Gesellschaft zur Förderung und Bewahrung der alten Waffenkampfkünste von RYÛKYÛ“), um die unvollendete Arbeit seines Meisters YABIKU MODEN zu beenden.
Nach dem Tode TAIRA’s 1970, übernahm sein Schüler AKAMINE EISUKE (01.05.1925-13.01.1999) die Führung des Verbandes bis 1999, dem Jahr, in dem er auch starb.
Das RYÛKYÛ KOBUDÔ System bestand aus 36 KATA, welche durch TAIRA SHINKEN SENSEI gesammelt wurden. Leider sind einige dieser KATA im Laufe der Jahre nicht weitergegeben worden und somit verloren gegangen.
Um RYÛKYÛ KOBUDÔ in der Weise weiter bestehen zu lassen, wie es durch SENSEI AKAMINE EISUKE unterrichtet worden war, begründete TAMAYOSE HIDEMI SENSEI am 22.05.1999 den „RYÛKYÛ KOBUDÔ TESSHINKAN KYÔKAI“. Das TESSHINKAN nutzt 23 KATA und benutzt als Primärwaffen NUNCHAKU (Dreschflegel), TEKKÔ (Schlagringe), BÔ (Langstock), SAI (Metalldreizack), TUNFA (Mühlholz), TINBÊ & RÔCHIN (Schild & Dolch), KAMA (Sichel) und ÊKU (Paddel).